Verhaltensänderungen im Bezug auf Burnout & Depression – Bringt das etwas?

Burnout

Hauptsymptom von einem Burnout ist ein allgemeiner Erschöpfungszustand, der sich schleichend und über eine längere Zeit durch Stress oder Überforderung entwickeln kann. Aufgrund der schleichenden Entwicklung der Burnout-Symptome sowie einer fehlenden, einheitlichen Diagnostik ist eine Unterscheidung zwischen Prävention und Therapie jedoch schwierig.

Prävention:

Durch körperliche Aktivität kann die Entstehung eines arbeitsstressbedingten Burnouts beeinflusst werden. Dabei sind Personen mit einer hohen Stressbelastung besonders dann signifikant weniger anfällig für ein Burnout, wenn sie in ihrer Freizeit körperlich aktiver sind (LTPA = körperliche Aktivität in der Freizeit, Grafik 1).

Grafik 1 Interaktion zwischen Stress und LTPA (sportliche Freizeitaktivitäten) auf Burnout-Symptome (SMBM-Fragebogen) aus Gerber et al., (2018).

Therapie:

Körperliche Aktivität hat einen positiven Effekt auf das Burnout-Syndrom und dessen multidimensionale Symptome. Dabei zeigt sich, dass Personen, die sich an den Bewegungsempfehlungen der WHO orientieren, längerfristig die Burnout Symptome stark senken können gegenüber Personen, die die Bewegungsempfehlungen nicht erfüllen.  (Grafik 2).

Grafik 2 Die Orientierung und Einhaltung der Bewegungsempfehlungen führen zu einer deutlichen Senkung der mit Fragebögen erhobenen Burnout-Symptome. (Lindegard et al., 2015)

Depression

Mit regelmässiger körperlicher Aktivität kann dem Auftreten einer Major Depressiv Disorder (MDD) präventiv entgegengewirkt werden. Bei Personen mit einer depressiven Störung werden dank körperlicher Aktivität die Symptome deutlich reduziert.

Prävention:

Es gibt starke wissenschaftliche Beweise dafür, dass Personen mit einem hohen Level an körperlicher Aktivität ein geringeres Risiko haben, an einer MDD zu erkranken (Vgl. Grafik 1). Ein hohes Level an körperlicher Aktivität wird definiert durch das Erfüllen der Bewegungsempfehlungen der WHO.

Grafik 3 Körperlich aktive Personen haben in jeder Altersgruppe ein deutlich geringeres Risiko, an einer depressiven Störung zu erkranken (Daten der Grafik adaptiert von: Schuch et al., 2018)

Therapie:

Es gibt starke wissenschaftliche Beweise, dass körperliche Aktivität eine effektive Interventionsmöglichkeit in der Behandlung von depressiven Störungen ist. Die Effekte sind gleich gut wie diejenigen bei Medikationen sowie Psychotherapie und deutlich überlegen gegenüber der üblichen Pflege sowie keiner Intervention (Grafik 4).

Grafik 4 Eine erhöhte körperliche Aktivität zeigt deutliche Vorteile gegenüber keiner Intervention (1.24) sowie Usual Care (0.68). Die Vorteile gegenüber Medikamenten (0.22) und Psychotherapie (0.08) sind klein, was aber gleichbedeutend ist mit der Erkenntnis, dass körperliche Aktivität mindestens genau so effektiv ist. (Daten der Grafik adaptiert von: Kvam et al., 2016)

Quellen:

Lindegård, A., Jonsdottir, I. H., Börjesson, M., Lindwall, M., & Gerber, M. (2015). Changes in mental health in compliers and non-compliers with physical activity recommendations in patients with stress-related exhaustion. BMC Psychiatry, 15(1). https://doi.org/10.1186/s12888-015-0642-3

Gerber, M., Isoard-Gautheur, S., Schilling, R., Ludyga, S., Brand, S., & Colledge, F. (2018). When low leisure-time physical activity meets unsatisfied psychological needs: Insights from a stress-buffer perspective. Frontiers in Psychology, 9, 2097.

Kvam S., Kleppe C. L., Nordhus I. H., and Hovland A. 2016. Exercise as a treatment for depression: a meta‐analysis. J. Affect. Disord. 202:67–86. 10.1016/j.jad.2016.03.063

Schuch FB, Vancampfort D, Firth J, Rosenbaum S, Ward PB, Silva ES, Hallgren M, et al. Physical activity and incident depression: a meta-analysis of prospective cohort studies. Am J Psychiatry. 2018; https://doi.org/10.1176/appi.ajp.2018.17111194

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